
Studium oder Ausbildung..?
Die Qual der Wahl
Nach dem Abitur stehen zahlreiche Schulabgänger vor einem schwierigen Entschluss. Die Entscheidung, ob eine Studium oder eine Ausbildung absolviert werden soll, fällt den meisten schwer und bereitet Kopfzerbrechen.
Während eines Studiums werden in erster Linie theoretische Kenntnisse vertieft, zudem verbessern sich in vielen Fällen die Chancen auf eine Karriere mit guten Verdienststeigerungen.
Eine Ausbildung hingegen ermöglicht einen direkteren Einstieg in den Beruf und verhilft schneller zu finanzieller Unabhängigkeit.
Grundsätzlich haben beide Ausbildungsformen sowohl Vorteile als auch Nachteile, die es vor dem Hintergrund der eigenen Prioritäten und Ziele abzuwägen gilt.
Eine Pro-und-Kontra-Liste kann die Entscheidung erleichtern, indem sie alle zentralen Argumente gegenüberstellt. Die Liste sollte zuerst allein bearbeitet und anschließend mit der Hilfe von Freunden und Eltern erweitert werden. Oft sind andere Menschen dazu in der Lage, eine hilfreiche Außenperspektive zu vermitteln.
Wichtig ist hier das Gleichgewicht, denn der Entschluss sollte nicht zu sehr von anderen Personen beeinflusst werden. Die persönlichen Interessen haben stets Vorrang vor den gut gemeinten Ratschlägen der Familie oder Freunde. Besonders hilfreich für die Entscheidung kann ein Praktikum sein, das im gewünschten Berufsfeld abgeleistet wird und wertvolle Einblicke in den realen Arbeitsalltag gewährt.
Argumente für eine Ausbildung
Eine Ausbildung in einem Betrieb weist gegenüber einem Studium zahlreiche Vorteile auf. Der Berufseinstieg erfolgt hier direkt. Das bedeutetet, dass auch von Beginn an Lohn gezahlt wird, der enorm zur finanziellen Unabhängigkeit nach der Schulzeit beiträgt. Gleichzeitig stehen die beruflichen Perspektiven recht gut, da es auch in Zukunft eine große Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften geben wird. Durch entsprechende Fortbildungen ist es zum Beispiel sogar möglich, sich nach der Ausbildung selbstständig zu machen. Einige Auszubildende werden direkt in ihrem Lehrbetrieb übernommen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, nach Abschluss der Ausbildung ein Studium an einer Hochschule anzuschließen und sich dadurch weiter zu spezialisieren. Eine Ausbildung punktet grundsätzlich mit dem Vorteil, sehr praxisnah zu sein. Denn das tatsächliche Berufsleben ist von Beginn an fester Bestandteil der Ausbildung. Viele Lehrbetriebe teilen ihre Auszubildenden in die unterschiedlichen Abteilungen des Unternehmens ein, sodass ein umfassender Einblick in die Firma und ihre Funktionsweise möglich ist. Fortbildungsmaßnahmen erhöhen die Karrierechancen, die sich oftmals nicht mehr hinter denen eines Hochschulabsolventen verstecken müssen.
Argumente für ein Studium
Auch für ein Studium sprechen zahlreiche Argumente. So stehen sowohl die beruflichen Perspektiven als auch die Verdienstmöglichkeiten auf lange Sicht für Hochschulabsolventen in Deutschland oft deutlich besser. Von größter Bedeutung ist die gezielte Auswahl des Studiums, das die persönlichen Interessen, Begabungen und Neigungen abdecken sollte. Dabei ist es grundlegend wichtig, sich rechtzeitig über mögliche Studienrichtungen und schließlich das anvisierte Studium zu informieren. Denn falsche Entscheidungen führen meist zum Studienabbruch oder großer Unzufriedenheit während und nach dem Studium. Das Fach sollte in erster Linie Spaß machen und mit den Zukunftsperspektiven übereinstimmen. Bei der Entscheidung für ein Studium ist zu beachten, dass viele Studenten einen Nebenjob ausüben müssen. Dies kostet Zeit und Energie, die eigentlich in das Studium fließen sollten und erfordert vor allem ein gutes Organisationstalent und Zeitmanagement. Denn sowohl Studiendauer als auch Noten sollten nicht unter dem Nebenjob leiden. Ein großer Vorteil ist zudem die Möglichkeit eines Auslandssemesters, das von den meisten Universitäten unterstützt wird. Dies verbessert neben interkulturellen Fähigkeiten auch die Karrierechancen erheblich.
Fazit
Wer sich noch immer nicht entscheiden kann, sollte sich vor Augen führen, dass es auch einen Mittelweg zwischen Ausbildung und Studium gibt. Ein duales Studium beispielsweise verbindet beides und schließt sowohl mit einem Ausbildungszeugnis als auch einer Bachelorurkunde ab. Oder ein Studium wird im Anschluss an eine Ausbildung absolviert, die mit Abitur oftmals sogar verkürzt werden kann.